Die Compounding Industrie ist ein moderner, im späten 20. Jahrhundert entstandener Industriezweig, der im weitesten Sinne zur Branche Kunststoffrecycling zu zählen ist. Zu den Hauptaufgaben von Unternehmen, die sich mit Compoundierung beschäftigen, zählt die Herstellung von Spezialkunststoffen mit individuellen Eigenschaften. Der aus dem Englischen abgeleitete Fachbegriff Compoundierung steht im engeren Sinn für die Beimischung von Hilfsstoffen wie zum Beispiel Additiven und Füllstoffen. Durch die Compoundierung können effiziente Lösungen generiert werden, die sich durch ein individuelles Anwendungsprofil und geringere Kosten im Vergleich zur Primärrohstoffen auszeichnen.
Im Verlauf der Compoundierung wird der Rohstoff durch Beimischung von Zuschlagstoffen zu einer Kunststoffmasse mit individuellen Eigenschaften umgeformt. Dabei wird zum Beispiel die Teilchengröße der beteiligten Stoffe verändert, Additive werden eingearbeitet oder Bestandteile entfernt. Die Compoundierung erfolgt zum Großteil in speziellen Anlagen der Verfahrenstechnik wie zum Beispiel Extrudern. Im Rahmen der Aufbereitung von Kunststoffen (=Compoundierung) kommen die unterschiedlichsten Verfahren und Aufbereitungstechniken zum Einsatz. Typische Verfahrenstechniken von Unternehmen aus der Compounding Industrie sind Extrusion, Entgasen, Dispergieren, Schmelzen und Mischen. Der Mischprozess selbst kann durch distributives Mischen, dispersives Mischen, kontinuierliches Mischen oder diskontinuierliches Mischen erfolgen. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt in erster Linie davon ab, welches Resultat gewünscht ist. Für das Aufbereiten, Granulieren, Verstärken und Füllen werden zudem häufig gleichläufige Doppelschneckenextruder verwendet.
Compounds aus Weich-PVC zählen zu den am häufigsten hergestellten und verwendeten Produkten & Dienstleistungen in der Compounding Branche. Weich-PVC wird in zahlreichen Industriezweigen als vielseitig einsetzbarer, robuster Werkstoff und Baustoff geschätzt. So werden unter anderem Ummantelungen, Dichtungen, Profile, Folien und Tuben aus weichem PVC hergestellt. Unternehmen aus der Compounding Branche fertigen dabei sowohl Endprodukte als auch weiterverarbeitbare Mischungen aus weichem PVC. Zu den großen Stärken der Compounding Branche gehört die Fähigkeit, individuelle Lösungen zu generieren. Während viele Rohstoffe und reine Kunststoffe ein überschaubares Einsatzspektrum besitzen, sind die Möglichkeiten von Compounds um ein Vielfaches größer. So können Unternehmen aus der Compounding Branche zum Beispiel kundenspezifische Mischungen herstellen, die optimal zum jeweiligen Anforderungsprofil passen. Durch die Einarbeitung spezieller Additive entstehen individuelle Lösungen, die sowohl kostengünstig als auch umweltfreundlich sind. Untersuchungen haben ergeben, dass bestimmte Recyklate im Vergleich zu Rohstoffen / Neuware im günstigsten Fall eine Einsparung von 2 kg CO2 und 1,3 l Rohöl je Kilogramm bedeuten. Es handelt sich somit um Produkte, die nachhaltiger sind als der jeweils als Vergleichsstoff zugrundeliegende Rohstoff.
Auch Polyolefine werden in der Compounding Branche vielfach eingesetzt. Es handelt sich hierbei um leicht zu verarbeitende Thermoplaste, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften optimal für die Compoundierung eignen. So können Polyolefine im Verlauf der Compoundierung zum Beispiel gemischt, aufgearbeitet, beigemengt oder geschmolzen werden – je nach Anforderung und gewünschtem Resultat. Typischerweise erhalten die Polyolefine im Verlauf der Compoundierung bestimmte Füllstoffe, Granulate und Additive als Beimengung. Das dabei entstehende Compound passt im Idealfall perfekt zum Anwendungsfall. So eignen sich Compounds aus Polyolefinen und bestimmten Stabilisatoren optimal für die Anwendung in Außenbereichen. Ebenfalls wichtig: Mischungsvielfalt ist ein wichtiges Merkmal von Unternehmen aus der Compounding Branche. Durch die Anwendung der unterschiedlichsten Verfahrenstechniken wie Mischen, Dispergieren oder Aufschmelzen entstehen Compounds, die exzellent zum jeweiligen Einsatzfall passen. Man spricht in diesem Fall von Mischungen „nach Maß„.
Die Mischungsvielfalt ermöglicht zudem ein passgenaues Herstellen von anspruchsvollen Halberzeugnissen, Produkten und Bauteilen wie etwa Belüftungsdüsen, Kabelschutzteilen und Fahrradhelmen. Die Vielfalt der Mischungen ergibt sich nicht zuletzt aus der Tatsache, dass der Mischprozess selbst sowohl in der viskosen als auch in der Feststoffphase umgesetzt werden kann. Typische Verfahren, die im Verlauf der Mischungsherstellung angewandt werden, sind die Verteilung der beteiligten Komponenten sowie das Abtrennen und Abscheiden von Bestandteilen, die nicht erwünscht sind – etwa Lösemitteln.
Bewährte Unternehmen aus der Compounding Industrie wie etwa die Firma Aurora Kunststoffe mit Sitz in Neuenstein zeichnen sich durch Mischungsvielfalt und individuelle Lösungen aus. Die erfahrenen Fachleute gehen versiert mit Bestandteilen und Stoffen wie Weich-PVC um und entwickeln Lösungen, die in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder in anderen Branchen benötigt werden. Die Compounding Industrie ist nicht zuletzt ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, nachhaltiger zu produzieren und diesbezüglich die Gesetzesvorgaben sowie Normen einzuhalten, denn: Hochwertige Compounds eignen sich exzellent als umweltfreundliche Alternative zu Neuware und Rohstoffen. Auch als Bindeglied zwischen Lieferant, Hersteller und Endkunde gewinnt die Compounding Branche zunehmend an Bedeutung.